Ein hübscher Weckmann mit Tonpfeife ist alle Jahre wieder eine süße Begleitung durch die vorweihnachtliche Zeit. Besonders zum Martinstag am 11. November und am 6. Dezember zum Nikolaustag wird das weiche Hefegebäck gern vernascht. Doch in manchen Regionen wird er die ganze Vorweihnachtszeit über bis in den Januar hinein gebacken. Ein Gebäck mit vielen Namen: ob Weckmann, Krampus oder Stutenkerl, er ist eine wirklich schöne und traditionsreiche Kreation für einen gemütlichen Backnachmittag!
Weckmann: nur echt mit Pfeife
Die Tradition des Weckmanns reicht bis ins Mittelalter zurück, wo er ursprünglich als Bischofsfigur gebacken und an Bedürftige und Kranke verteilt wurde. In katholischen Gemeinden bekam er oft die Rolle des Heiligen Nikolaus, der einen Bischofsstab in der Hand hält. Besonders Menschen, die aufgrund von Krankheit oder Alter nicht an der Messe teilnehmen konnten, erhielten den Weckmann als symbolische Geste anstelle der Hostie.
Mit der Zeit entwickelte sich der Weckmann jedoch vom kirchlich geprägten Symbol zu einem allgemeinen Gebäck für die ganze Familie. Durch die Jahrhunderte hindurch hat sich seine Form weiterentwickelt, und er ist heute in vielen Regionen mit leichten Abwandlungen bekannt. Der Begriff Weckmann ist vor allem in Nordrhein-Westfalen verbreitet, während man ihn in Norddeutschland oft Stutenkerl nennt – angelehnt an den süßen Stuten- oder Hefeteig, aus dem er gemacht wird.
Eines der auffälligsten Merkmale des Stutenkerls ist die kleine Tonpfeife, die in vielen Regionen anstelle eines Bischofsstabes in die Teigfigur gesteckt wird. Legenden zufolge war eine Westerwälder Keramikfabrik in wirtschaftlichen Schwierigkeiten und begann, ihre Tonpfeifen massenweise für Stutenkerle anzubieten. Bis heute werden die Pfeifen in nur drei Fabriken bundesweit hergestellt, alle im Westerwald. Du kannst Exemplare im Internet bestellen, einen Zuckerstab verwenden oder ganz auf das Deko-Element verzichten. Doch eine Pfeife gibt dem Traditionsgebäck gewisse Etwas.
Wenn du in vorweihnachtlicher Backlaune bist und Lust auf weiche Kreationen aus Hefeteig hast, darf dieser italienische Klassiker nicht fehlen: Panettone! Der fruchtige Kuchen hat weit über Italien hinaus eine Fangemeinde. Knusprig wird’s mit würzigen Pfefferkuchen. Oder probiere diese schokoladigen Lebkuchen nach Nürnberger Art.
Weckmann
Zutaten
- 1 Würfel Hefe frisch
- 80 g Zucker
- 200 ml Milch lauwarm
- 500 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 1 Pck. Vanillezucker
- 1 Ei
- 80 g Butter weich
- einige Rosinen für die Augen
- 1 Ei zum Bestreichen
- 4 Tonpfeifen optional
Zubereitung
- Bröckele die Hefe in eine kleine Schüssel, gib einen Teelöffel Zucker und ein paar Esslöffel der lauwarmen Milch dazu. Rühre alles gut um und lass die Hefe etwa 5–10 Minuten gehen, bis sie Blasen bildet.
- Gib das Mehl, den restlichen Zucker, Salz und Vanillezucker in eine große Schüssel. Füge die Hefe und die restliche lauwarme Milch hinzu. Gib das Ei und die weiche Butter dazu und verknete alles zu einem glatten Teig.
- Decke die Schüssel mit einem Tuch ab und lass den Teig an einem warmen Ort etwa 1 Stunde gehen, bis er sich vergrößert hat.
- Teile den Teig in 4 gleich große Stücke. Forme aus jedem Stück eine kleine Figur mit Kopf, Körper, Armen und Beinen. Drücke Rosinen für die Augen und weitere Dekorationselemente in den Teig. Falls du möchtest, setze eine kleine Tonpfeife in die Hand der Stutenkerle.
- Verquirle ein Ei und bestreiche die Stutenkerle damit.
- Heize den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor. Backe die Stutenkerle für etwa 20 Minuten, bis sie goldbraun sind.
- Lass die Stutenkerle nach dem Backen kurz abkühlen und serviere sie frisch.