Im Dezember hat der Rotkohl zu Weihnachten seinen großen Auftritt. Schließlich darf das Wintergemüse am Fest als Beilage zum Braten nicht fehlen. Rotkohl kann aber noch viel mehr. Welche gesundheitlichen Vorteile er bietet, worauf du beim Kauf achten solltest und was du alles aus dem Kohl zubereiten kannst, erfährst du in unserer Warenkunde Rotkohl.
Warenkunde Rotkohl: Gemüse des Mittelmeerraums
Wer im Spätherbst und im Winter durch die Reihen der Gemüseabteilung im Supermarkt schlendert, auf der Suche nach frischem und möglichst regionalem Gemüse, kommt am Rotkohl kaum vorbei. Die prallen, tief violett und manchmal auch bläulich schimmernden Kohlköpfe sind der Inbegriff für heimisches Gemüse. Doch das war nicht immer so. Denn wie bei vielen anderen beliebten Gemüsesorten, stammt auch der Rotkohl gar nicht von hier.
Ursprung ist ein wilder Kohl aus dem Mittelmeerraum. Alle uns heute bekannten Kohlsorten stammen von ihm ab. Die verschiedenen Varianten entstanden erst im Laufe der Jahrhunderte durch Züchtungen, so auch der Rotkohl. Der erste Kohl wurde hier seit dem Mittelalter angebaut und vor allem von der ärmeren Bevölkerung gegessen. Denn: Rotkohl war günstig, gut lagerbar und versorgte die Menschen mit den wichtigsten Nährstoffen.
Seinen Namen verdankt der Kohl übrigens seiner Farbe. Ziemlich unspektakulär eigentlich. Der Pflanzenfarbstoff, der die Blätter färbt, heißt Anthocyane und der kann je nach pH-Wert unterschiedlich aussehen. Deshalb kann Kohl, der auf einem sauren Boden wie in Norddeutschland gewachsen ist eher rot aussehen, während Kohl, der auf einem basischen Boden wie in Süddeutschland gedeiht, einen bläulichen Ton hat.
Rotkohl: wahre Vitamin-C-Bombe
Apropos Nährstoffe: davon sind im Rotkohl oder Blaukraut, wie das Gemüse in einigen Regionen auch genannt wird, eine ganze Menge zu finden. Vor allem sein Vitamin-C-Gehalt ist nennenswert. Der ist nämlich genauso hoch wie der von Zitronen. Somit trägt der Genuss von Rotkohl zur Stärkung unseres Immunsystems bei. In den dunklen und kalten Monaten ist das eine feine Sache. Zusätzlich stecken in dem Gemüse noch Vitamin K und E, Eisen, Kalzium, Magnesium sowie die B-Vitamine 6 und 9.
Auch der enthaltene Pflanzenfarbstoff Anthocyane ist nicht ohne. Er gehört zu den sogenannten Antioxidantien und wirkt entzündungshemmend. Sie können auch Krankheiten wie Diabetes-Typ-2 oder Arthrose vorbeugen und das Hautbild verbessern.
Um seine positiven Eigenschaften für die Gesundheit wusste auch schon Hildegard von Bingen, die im 11. Jahrhundert in ihren Schriften das Gemüse als rubeae caule erstmals erwähnte. Vor allem bei Gelenkschmerzen und Verdauungsbeschwerden kam der Kohl zu der Zeit als Heilmittel zum Einsatz.
So gesund Rotkohl auch ist, nicht alle vertragen ihn gut und leiden nach dem Genuss unter Blähungen. Das liegt an dem enthaltenen Kohlenhydrat Raffinose, das im Dünndarm nicht richtig gespalten werden kann. Im Dickdarm wird es durch Bakterien schließlich fermentiert, wodurch Gase entstehen, die wiederum zu Blähungen führen können. Wer aber regelmäßig Kohl isst, kann seinen Körper an das Gemüse gewöhnen und mit der Zeit besser verdauen. Auch hilft es, beim Zubereiten Kümmel oder Fenchel mit hinzuzugeben.
Was du beim Kauf und Lagern von Rotkohl beachten solltest
Möchtest du frischen Rotkohl kaufen und zu etwas Leckerem wie einem Rotkohlsalat oder Apfelrotkohl zu Weihnachten verarbeiten, sollte der Kopf knackig und glänzend sein sowie feste Blätter haben. Ein großer Vorteil des Kohls ist seine lange Haltbarkeit, wenn er denn richtig gelagert wird. Angeschnittene Köpfe kannst du in Frischhaltefolie bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Ganze Kohlköpfe lagerst du am besten dunkel und kühl, wie in einem Keller. Dafür schneidest du die äußeren Schutzblätter und den Wurzelstock ab und legst sie auf Bretter, die mit etwas Stroh bedeckt sind.
Warenkunde: Rotkohl haltbar machen – so geht’s!
Hast du keine Möglichkeit, frischen Rotkohl zu lagern, kannst du ihn auch auf andere Art und Weise haltbar machen. So kannst du den Kohl zum Beispiel problemlos einfrieren. Dafür solltest du ihn vorher jedoch klein schneiden. Eine weitere Variante ist es, das Gemüse süß-sauer einzulegen.
Einlagern oder Haltbarmachen sind nur einige der Möglichkeiten, die Rotkohl bietet. Auch die Rezepte für leckere Rotkohlgerichte sind unbegrenzt. So kannst du den Kohl entweder roh in Salaten genießen, ihn kochen und als Hauptgericht zum Beispiel als Roulade oder Beilage servieren oder aber ihn sogar im Ofen garen und wie ein Steak servieren. Sogar eine Rotkohlsuppe kannst du aus dem Gemüsezubereiten.