Ich liebe Bäckereien, in denen noch selbst gebacken wird. Wie schade, dass das inzwischen seltener geworden ist. Dort wird immerhin ein uraltes Handwerk hochgehalten. Getreide, Mehl und Brot sind schließlich untrennbar mit der Menschheitsgeschichte verbunden. Das sollten wir in allen Kulturen unterstützen. Türkische Bäckereien backen häufiger noch selbst. Ihr unverwechselbarer Duft wird besonders von einer Backware geprägt: Simit.
Simit: leckere Sesamkringel Frühstück
Wenn du schonmal einen Simit gekostet hast, hast du sicher gerade den Duft dieses weichen Sesamkringels in der Nase. Lecker, lecker, lecker. Mehr kann man dazu kaum sagen. Deshalb solltest du das türkische Traditionsgebäck nicht nur in einer Bäckerei kaufen, sondern auch mal selbst zubereiten. Zum Frühstück zum Beispiel. Wenn Simit pur schon fantastisch schmeckt, dann stelle dir das Hefegebäck belegt mit Schafskäse und Oliven vor. Ein Traum.
Das Geheimnis des perfekten Simit mit seiner goldbraunen Kruste und seiner ganz dezenten Süße ist ein Traubensirup, Pekmez genannt. Darin werden die Sesamkringel eingetaucht, bevor sie gebacken werden. Du findest den Sirup im türkischen Supermarkt, doch wer keine Lust auf Umwege hat, kann alternativ Rübensirup oder Honig verwenden.
Vermische zunächst die Hefe mit Zucker und etwas lauwarmem Wasser, um sie zu aktivieren, und lasse die Mischung kurz ruhen. Bereite nun den Teig vor, indem du Mehl, Salz, Öl und die Hefemischung zusammen mit Wasser zu einem geschmeidigen Teig verknetest. Nach einer Stunde Ruhezeit, in der der Teig gut aufgegangen ist, teilst du ihn in sechs Teile. Forme aus jedem Teil lange Stränge, verdrehe diese zu einem Zopf und schließe sie zu einem Ring – das gibt den Simit ihre typische Form.
Jetzt kommt der Simit-Feinschliff: Tauche die Teigringe in eine Mischung aus Traubensirup und Wasser, bevor du sie großzügig in Sesam wälzt. Während die kleinen Ringe 15 Minuten ruhen, heizt du den Ofen vor. Nach etwa 20 Minuten Backzeit sind deine Simit perfekt goldbraun und duftend.
Probiere dich weiter durch die türkische Backstube. Gözleme mit einer Spinat-Feta-Mischung schmecken einfach köstlich. Die türkischen gefüllten Hefebrötchen Poğaça treffen sicher auch deinen Geschmack, wenn du Simit magst. Natürlich gib es auch Süßes zu probieren: diese türkischen Apfeltaschen zum Beispiel.
Simit: türkische Sesamkringel
Zutaten
- 500 g Mehl
- 15 g frische Hefe
- 1 TL Zucker
- 1 TL Salz
- 250 ml Wasser lauwarm
- 50 ml Pflanzenöl
- 100 ml Traubensirup (Pekmez) alternativ Rübensirup oder Honig
- 100 ml Wasser
- 200 g Sesam
Zubereitung
- Vermische die Hefe mit dem Zucker und etwas von dem lauwarmen Wasser (ca. 50 ml) und lasse die Mischung 5-10 Minuten stehen, bis sie schäumt.
- Gib Mehl, Salz, Pflanzenöl und die Hefemischung in eine Schüssel. Füge das restliche lauwarme Wasser hinzu und knete alles zu einem glatten, geschmeidigen Teig. Der Teig sollte elastisch, aber nicht klebrig sein. Falls nötig, etwas Mehl oder Wasser hinzufügen.
- Bedecke die Schüssel mit einem sauberen Küchentuch und lass den Teig an einem warmen Ort für etwa 1 Stunde gehen, bis er sich verdoppelt hat.
- Teile den Teig in 6 gleich große Stücke. Rolle jedes Stück zu einem etwa 50 cm langen Strang. Nimm zwei Stränge, verdrehe sie ineinander und forme daraus einen Ring. Drücke die Enden gut zusammen. Wiederhole dies mit den übrigen Teigstücken.
- Vermische den Traubensirup mit Wasser in einer flachen Schüssel. Gib die Sesamsamen in einen flachen Teller.
- Mische den Sirup mit Wasser. Tauche jeden Teigring zuerst in diese Mischung und wälze ihn anschließend gründlich im Sesam.
- Lege die Simit auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Lasse sie nochmals 15 Minuten ruhen, während der Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizt.
- Backe die Simit im vorgeheizten Ofen für ca. 20 Minuten, bis sie goldbraun und knusprig sind.