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Spanischer Safranreis: ein Stück duftende Kulturgeschichte

Duftender, herrlich aromatischer spanischer Safranreis als Beilage oder Hauptgang ist immer eine gute Idee, das wissen die Spanier schon seit Jahrhunderten.

Spanischer Safranreis in einer Schüssel.
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Südwestlich von Madrid in Zentralspanien liegt eine Region voller Geschichten, Mythen und Legenden: Castilla la Mancha. Wenn im Herbst auch hier die Luft kühler wird und die Sonne weniger unerbittlich auf die goldgelben Felder scheint, strahlt der Himmel in einem besonders tiefen Blau. Unter ihm liegt eine sanfte, trockene Hügellandschaft, zwischendurch ein paar verschlafene Städtchen mit Kathedrale, deren mittelalterliches Aussehen perfekt konserviert geblieben ist. Was hat das alles mit spanischem Safranreis zu tun? Ich erkläre es dir.

Spanischer Safranreis: lange Tradition

In Castilla la Mancha streifte Don Quijote auf seinem dünnen Pferd durchs Land auf der Suche nach Windmühlen, die wie weiße Türmchen gelegentlich auf den Hügeln auftauchen. Hier leben Handwerk und Tradition, hier lässt sich die jahrtausendealte Geschichte Spaniens mit ihren christlichen, jüdischen und muslimischen Einflüssen hautnah erleben. Es scheint keine bessere Region für den Anbau von Safran zu geben.

Das Gewürz wird hier aus einer Krokus-Art gewonnen, einer blau-violetten Blume mit roten Narben, die von Handarbeit herausgezogen und geröstet werden. Das Gewürz brachten die Araber vor fast 1300 Jahren wieder in Mode und zeugt von den vielen kulturellen Spuren, die ihre Kultur in der spanischen hinterlassen hat. Das spanische Wort für Safran etwa lautet „azafrán“ und ist eines von 4000 Arabismen in der spanischen Sprache, Wörter mit arabischen Ursprung.

Doch nicht nur die Sprache, auch die Ernährung weist deutliche Spuren von arabischen Einflüssen auf. Safran wird daher in vielen spanischen Gerichten verwendet und sorgt darin nicht nur für einen unverkennbaren Geschmack, sondern auch eine leuchtend orangene Farbe. Die weltberühmte Paella wird zum Beispiel mit Safran zubereitet. Unser spanischer Safranreis ist ebenfalls ein gängiges Gericht, das als Beilage zu allen möglichen Hauptgängen ausgezeichnet schmeckt. Safran ist ein so wichtiges Kulturgut, dass in der spanischen Stadt Cuenca die „Weltbank des Safrans“ die genetische Vielfalt der Pflanze schützt.

Der spanische Safranreis ist daher ein Gericht, das spanischer kaum sein könnte. Er ernährt seit Jahrhunderten Generation für Generation und ist dabei seinem rustikalen und einfachen Ursprung treu geblieben. Deshalb ist auch unser Rezept so einfach und dennoch so reichhaltig an Aromen.

Hast du Lust auf noch mehr Klassiker der spanischen Küche bekommen? Dann probiere doch die Arme-Leute-Kartoffeln oder die Flamenco-Eier mit Chorizo. Auch die Vorspeise Zorongollo mit Paprika wird dir ausgezeichnet schmecken.

Spanischer Safranreis in einer Schüssel.

Spanischer Safranreis

Ann-Katrin
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Zubereitungszeit 30 Minuten
Gesamtzeit 30 Minuten
Portionen 4

Zutaten
  

  • 1 Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 rote Paprika
  • 1 gelbe Paprika
  • 3 EL Olivenöl
  • 250 g Rundkornreis z. B. Paellareis
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 1 Prise Safranfäden
  • 1 TL Paprikapulver edelsüß
  • etwas Salz und Pfeffer
  • 1 Bund frische Petersilie
  • ein paar Zitronenscheiben zum Servieren

Zubereitung
 

  • Hacke Zwiebel und Knoblauch und würfle die Paprika. Erhitze das Olivenöl in einer großen, tiefen Pfanne bei mittlerer Hitze.
  • Brate die Zwiebel und den Knoblauch an, bis sie weich sind.
  • Füge die Paprika hinzu und brate sie für 3–4 Minuten mit.
  • Gib den Reis in die Pfanne und rühre, bis er leicht glasig wird.
  • Erwärme die Gemüsebrühe und gib die Safranfäden hinein, damit sie sich auflösen.
  • Gieße die Brühe mit dem Safran über den Reis und rühre gut um.
  • Würze mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer.
  • Lasse den Reis bei niedriger Hitze etwa 15–20 Minuten köcheln, bis die Flüssigkeit aufgesogen ist und der Reis gar ist. Rühre gelegentlich um.
  • Füge am Ende die gehackte Petersilie und optional die gewürfelte Tomate hinzu.
  • Serviere den Safranreis mit frischen Zitronenscheiben und nach Belieben mit etwas zusätzlicher Petersilie garniert.