Rhabarber ist tatsächlich unglaublich lecker! Was für viele keine neue Erkenntnis ist, ist für mich eine überraschende Entdeckung. Denn als Kind schnappte ich mir in Mamas Küche einen Surimi-Stick, diese rosa-weiß gefärbten Krabbenfleischimitate, die Rhabarberstängeln recht ähnlichsehen, und biss beherzt hinein. Erwartbar hielt sich meine Begeisterung stark in Grenzen. Eine neue Kindheitserinnerung war geboren, die für einen Großteil meines Erwachsenenlebens dafür sorgte, dass ich einen großen Bogen um das tolle Gewächs machte. Was für eine tragische Verwechslung! Zum Glück gab ich der Rhabarber-Marmelade einer lieben Nachbarin vor wenigen Jahren eine Chance.
Rhabarber-Marmelade: Ein Genuss für alle
Heute freue auch ich mich wie die meisten auf die Rhabarber-Saison und viele köstliche Rezepte, die den fruchtigen, leicht sauren und erfrischenden Geschmack des Frühlings so toll unterstreichen. Dazu gehört auch diese leckere Rhabarber-Marmelade. Mit wenigen Zutaten zauberst du die Marmelade aus dem Gemüse (ja, Rhabarber ist kein Obst) ganz einfach nach. Auch ein schönes Mitbringsel für den einen oder anderen Frühlingsbrunch im Garten.
Ist Rhabarber eigentlich giftig? Jein. Die Blätter solltest du nicht essen. In den Stängeln des Rhabarbers befindet sich viel Oxalsäure, eine Substanz, die die Kalziumaufnahme im Körper unterbindet. Allerdings ist die Menge an Oxalsäure in den rohen Stängeln für gesunde Menschen unbedenklich. Kinder und Menschen mit Gicht, Rheuma und Nierenerkrankungen sollten jedoch vom rohen Verzehr absehen.
Unsere Rhabarber-Marmelade ist aber für alle unbedenklich! Denn durch das Schälen und Kochen wird die Oxalsäure entfernt. Auch die Kombination des Rhabarbers mit kalziumhaltigen Lebensmitteln sorgt für eine Bindung der Oxalsäure, sodass sie im Körper keine Wirkung mehr hat.
Ein Grund mehr, den Rhabarber mit einem leckeren Quark oder Pudding zu kombinieren, etwa mit unserem Rhabarber-Quark-Streuselkuchen. Dazu passt wunderbar ein erfrischender Rhabarber-Spritz. Und sollte etwas von dem sauer-fruchtigen Gemüse übrigbleiben, kannst du den Rhabarber haltbar machen, indem du ihn beispielsweise trocknest, ein toller Snack für Zwischendurch. Du siehst, das Gewächs ist sehr vielseitig. Lasset die Rhabarber-Spiele beginnen!
Rhabarber-Marmelade
Kochutensilien
- 6 Gläser mit Schraubverschluss á 200 ml
Zutaten
- 1 kg Rhabarber geputzt
- 1 Vanilleschote alternativ Vanillezucker
- 1 kg Gelierzucker
- 2 EL Zitronensaft frisch gepresst
Zubereitung
- Putze und wasche den Rhabarber und entferne die Blätter. Optional kannst du die Schale und die Fäden abziehen. Schneide ihn in 2-3 cm große Stücke. Es sollte ungefähr 1 kg Rhabarber übrigbleiben.
- Gib den Rhabarber zusammen mit dem Mark der Vanilleschote, dem Gelierzucker und dem Zitronensaft in einen Topf. Diesen deckst du zu und lässt ihn etwa eine Stunde lang ziehen.
- Lass nun den Topfinhalt aufkochen und unter ständigem Rühren für mindestens 4 Minuten sprudelnd kochen. Mit einem Klecks der Rhabarbermischung auf einem kalten Teller kannst du testen, ob die Masse bereits geliert. Wenn er nach 2-3 Minuten noch flüssig ist, lass die Masse noch ein paar Minuten weiterköcheln.
- Mit deiner Marmelade befüllst du nun sofort die bereitstehenden Gläser. Verschließe sie fest mit den Deckeln und stelle sie für 5 Minuten auf den Kopf. Lass sie nach dem Umdrehen vollständig abkühlen.
Notizen
- Durch das Putzen von Rhabarber geht einiges verloren. Um 1 kg vorbereiteten Rhabarber für die Marmelade zu erhalten, solltest du etwa 1,25 kg einkaufen.
- Ist dir die Marmelade zu stückig? Kein Problem, du kannst sie nach dem Kochen auch pürieren.