Kürbissuppe ist zur jetzigen Saison ein echter Klassiker. So oft gibt es die sämige, orange Suppe, dass sie zwischendurch auch mal zum Hals raushängen kann. Zeit, neue Rezepte auszuprobieren! Ofen-Kürbissuppe ist eine besonders leckere Idee, denn sie schmeckt intensiver als herkömmliche Kürbissuppe. Wie du sie zubereitest, erfährst du hier!
Ofen-Kürbissuppe schmeckt ganz besonders aromatisch
Neulich wollte ich Kürbissuppe machen. Diesen Satz hörst du momentan vermutlich ständig. Jetzt, wo leckere, sommerliche Gemüsesorten endgültig den Abgang gemacht haben, bereitet in meinem näheren Bekanntenkreis immer irgendwer Kürbissuppe zu. Und während ich Kürbisse durchaus gern esse, auch als Suppe, hängt sie mir manchmal nur noch zum Hals heraus. Irgendwie schmecken viele Rezepte gleich, Kürbis, Ingwer, Curry und gern zu viel Orangensaft, sodass das Ergebnis unangenehm sauer wird.
Dennoch war der Appetit auf Kürbissuppe da. Ich begann also, zu experimentieren. Ich hatte Lust auf etwas Vollmundiges. Und wie bekommt man in der Küche vollmundige Aromen? Durch Rösten! Dazu kurz eine kleine Lehrstunde. Röstaromen entstehen, wenn Aminosäuren, Fette und Eiweiße auf der Oberfläche von Lebensmitteln durch Hitze in neue Verbindungen umgewandelt werden. Erstmals entdeckt wurde diese Umwandlung von dem französischen Wissenschaftler Louis Camille Maillard. Daher wird die Reaktion auch als „Maillard-Reaktion“ bezeichnet.
Warum nicht, dachte ich mir. Ich schälte meinen Kürbis, mischte ihn mit Olivenöl, Salz und Pfeffer und schob ihn bei hoher Temperatur in den Ofen. Nach einer Weile bildete sich eine wunderschöne, goldbraune Kruste. Auch die Zwiebeln ließ ich im Topf karamellisieren. An Gewürzen verwendete ich Sternanis, welches in Suppen die Wucht ist, Lorbeer und eine getrocknete Chilischote. Kartoffeln, Ingwer und Knoblauch kochte ich ebenfalls mit. Dann kam der weiche Kürbis dazu. Ich pürierte die Suppe mit etwas Kokosmilch, bis sie dickflüssig und cremig war.
Schon der erste Löffel überzeugte mich. Die Suppe war aromatisch, mit einer geschmacklichen Tiefe, die ich von Kürbissuppe so nicht kannte. Röstaromen sind eben einfach genial. Ja, es ist ein Arbeitsschritt mehr als sonst, aber der lohnt sich wirklich. Probiere sie direkt aus und lass dich überzeugen!
Lust auf mehr cremige Suppen, die dich von innen wärmen? Koche als nächstes Mal eine Kohlrabi-Cremesuppe oder eine einfache und cremige Rosenkohlsuppe. Eine Blumenkohl-Kartoffel-Suppe ist ebenfalls ein Lieblingsrezept.
Ofen-Kürbissuppe
Zutaten
- 1 Kürbis am besten Butternut oder Hokkaido, etwa 1 kg
- 3 Olivenöl
- Salz und Pfeffer
- 1 große Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Stück Ingwer ca. 2 cm
- 4 Kartoffeln
- 1 Sternanis
- 2 Lorbeerblätter
- 1 getrocknete Chilischote oder 1/2 TL Chiliflocken
- 1/2 TL Kurkuma
- 750 ml Gemüsebrühe
- 200 ml Kokosmilch
- 1 TL Weißweinessig
Zubereitung
- Halbiere den Kürbis, entkerne ihn, schneide ihn in kleine Stücke und schäle ihn.
- Gib die Stücke in eine Schale und vermische sie mit 1 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer.
- Schiebe den Kürbis bei 200 °C Umluft für etwa 20 Minuten in den Ofen. Schalte in den letzten 5 Minuten den Grill an, damit er besonders gut röstet.
- Während der Kürbis im Ofen ist, bereite den Rest des Gemüses vor. Schäle und schneide alles klein.
- Erhitze das restliche Olivenöl in eine Topf. Brate die Zwiebeln an, bis sie leicht bräunen. Füge Knoblauch, Ingwer, Kartoffeln, Sternanis, Lorbeerblatt, Chili und Kurkuma hinzu und röste alles kurz mit.
- Gieße mit Gemüsebrühe auf und lass alles köcheln, bis die Kartoffeln weich sind. Entferne Chili, Sternanis und Lorbeerblatt.
- Sobald der Kürbis weich und gebräunt ist, füge ihn zur Suppe hinzu und püriere alles glatt. Gieße Kokosmilch an und schmecke mit maximal einem TL Weißweinessig sowie Salz und Pfeffer ab.