Vor Kurzem wanderte ich ein paar sonnige Tage lang durch die sächsische Schweiz. Obwohl die Region gerade einmal eine dreistündige Zugfahrt von meiner Wahlheimat Berlin entfernt liegt, bin ich dort zuletzt als Kind gewesen. In Ermangelung einer anderen spontanen Idee zur Gestaltung meines Urlaubs fuhr ich also nichtsahnend gen Süden. Ich habe nicht erwartet, mich kopfüber in diese Region mit ihren spektakulären Felsformationen, malerischen Ortschaften und kulinarischen Highlights zu verlieben. Marinierter Camembert inklusive. Doch genau das passierte.
Marinierter Camembert: das Wort „lecker“ reicht nicht
Wahnsinn, ist die sächsische Schweiz schön. Ausgesprochen sympathisch fand ich auch die Größe der Portionen in den rustikalen Gaststätten, die dem müden Wanderer nach all den Strapazen wieder Leben einhauchen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bekommst du in solchen Gaststätten mitten in malerischer Landschaft Mahlzeiten, die einfach köstlich sind. Da ist es fast egal, was du von der Karte bestellst. Sogar Vegetarier kommen inzwischen gut auf ihre Kosten, konnte ich erfreut feststellen. Marinierter Camembert begegnete mir nach einer besonders strapaziösen Wanderung durch eine felsige Schlucht, die passenderweise „Wilde Hölle“ heißt.
Dabei klettert man auf eisernen Stiegen, die in den Felsen eingelassen sind, über dem Abgrund entlang. Ein wenig Todesangst gibt einer Wanderung doch erst die richtige Würze! Nach erfolgreicher Auferstehung aus der Wilden Hölle geht’s hinauf auf den Carolafelsen mit beeindruckender Aussicht, gefolgt von einem Abstieg, der an Caspar David Friedrichs „Wanderer über dem Nebelmeer“ erinnert. Doch damit nicht genug. Die Wanderung führt geradewegs auf eine kleine Ortschaft zu, die Wanderer mit offenen Armen empfängt: Schmilka. Hier gibt es eine Wassermühle und eine gut gelaunte Bäckerin, die tolle Puddingschnitten verkauft.
Inmitten des unerwartet geschäftigen Trubels traf mein Blick plötzlich einen großen Glasbottich. Im Inneren: marinierter Camembert. Im Ganzen und mit Peperoni, Lorbeerblättern und Zwiebeln verfeinert. Natürlich musste ich diese strahlende Erscheinung probieren! So erlebte ich die nächste beeindruckende Überraschung, einen Moment der Schockliebe: Marinierter Camembert ist einfach unglaublich gut. Wahnsinnig aromatisch, cremig, süchtig machend. Probieren ist Pflicht. Wenn du zufällig über dieses Rezept gestolpert bist, ist das ein Zeichen des Universums, das dir diese Köstlichkeit nicht vorenthalten will.
Nicht aus Sachsen, sondern aus Griechenland kommt eingelegter Feta: ebenfalls ein Hochgenuss. Weiter geht die kulinarische Reise nach Italien: Marinierter Mozzarella ist erwartbar genial. Und wenn du gebackenen Camembert im Blätterteig zubereitest, wird sich deine Laune ins Unendliche steigern.
Marinierter Camembert
Kochutensilien
- 4 Einmachgläser, alternativ 1 großes Einmachglas
Zutaten
- 4 Camemberts
- 2 Zwiebeln
- 4 eingelegte Peperoni
- 4 Knoblauchzehen
- 1 TL Pfefferkörner
- 4 Lorbeerblätter
- 400 ml Sonnenblumenöl
Zubereitung
- Koche die Einmachgläser samt Deckel in einem Topf mit Wasser für 10 Minuten ab, um sie zu sterilisieren. Lass sie anschließend abtropfen.
- Gib je einen Camembert in ein Glas.
- Schneide die Zwiebeln in feine Ringe und verteile sie zusammen mit den Peperoni, geschälten und halbierten Knoblauchzehen, Pfefferkörnern und Lorbeerblättern in den Gläsern.
- Fülle die Gläser mit Öl auf, sodass die Zutaten vollständig bedeckt sind.
- Verschließe die Gläser fest und lass sie für 3 bis 4 Tage im Kühlschrank durchziehen. Serviere Brot dazu.