Es ist keine Überraschung: Deutsche essen gern Kartoffeln. Ob gekocht, gebacken, gebraten, gestampft oder frittiert – Kartoffeln schmecken einfach immer. Und sie sind auch noch einfach zuzubereiten. Gib einfach Kartoffeln in einen Topf, bedecke sie mit kaltem Salzwasser und bringe sie zum Kochen. Aber Moment. Warum muss man Kartoffeln mit kaltem Wasser aufsetzen? Sollte man sie nicht viel lieber in kochendes Wasser legen? Diese Frage beantworten wir dir heute.
Warum muss man Kartoffeln mit kaltem Wasser aufsetzen?
Kartoffeln sind und blieben die Lieblingsbeilage der Deutschen. Auch wenn der Pro-Kopf-Verbrauch durch den Konsum anderer Produkte zurückgeht, ist er doch hoch: Im Jahr 2022/23 lag er laut Bundeszentrum für Ernährung durchschnittlich bei 54,1 Kilogramm. Im Vergleich dazu: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Nudeln lag im gleichen Jahr bei etwa 9,8 Kilo.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Kartoffeln zuzubereiten. Die einfachste und eine der beliebtesten Arten ist es, Kartoffeln in Wasser zu kochen. Dabei sind sich die meisten Leute einig: Kartoffeln werden mit kaltem Wasser angesetzt. Die Gründe dafür sind vielleicht nicht offiziell festgelegt, aber ergeben durchaus Sinn. Wir schauen sie uns mal an.
Gleichmäßige Hitzeverteilung
Das Ziel beim Kartoffelkochen ist es, gleichmäßig gegarte Kartoffeln zu haben. Niemand mag Erdäpfel, die außen matschig und innen roh sind. Sie gar zu kochen heißt, die Stärketeilchen in den Knollen zum Platzen zu bringen. Dieser Prozess nennt sich auch „Verkleistern“ und geschieht bei etwa 70 Grad. Dabei verliert die Zellmasse der Kartoffeln ihre Struktur: Sie wird weich und die Kartoffel ist gar.
Dass die Stärketeilchen gleichmäßig zerstört werden, bekommt man am besten hin, indem man Kartoffeln zusammen mit dem Kochwasser erhitzt. Das Wasser, das dabei die Knolle durchdringt und sie gart, tut dies schonend. Wirft man sie stattdessen in bereits kochendes Wasser, kommt es quasi zu einer „Schockverkleisterung“ – die Stärke in den Randschichten des Erdapfels verkleistert sofort. Dadurch schafft sie eine Art Barriere, sodass die Hitze nicht mehr gleichmäßig eindringen kann. Das Ergebnis: Kartoffeln, die außen matschig und innen roh sind.
Ebenso spannend: Kann man Kartoffeln auch in der Mikrowelle kochen? Die Antwort findest du in unserem Leckerwissen. Hier verraten wir dir auch, mit welchem Geheimtipp du Salzkartoffeln wie ein Profi kochen kannst und wie du die perfekten Pellkartoffeln zubereitest.
Ist Kartoffeln mit kaltem Wasser aufsetzen energiesparend?
Es muss eingeräumt werden, dass Kartoffeln in kaltem Wasser aufsetzen mehr Energie verbraucht. Dennoch lohnt sich der Mehraufwand, denn schließlich soll frisch gekochtes Essen auch schmecken. Achte lieber darauf, dass du die Knollen nur gerade so mit Wasser bedeckst, mehr brauchen sie nicht. So verschwendest du keine unnötige Energie darauf, überschüssiges Wasser zu erhitzen. Setze im besten Fall auch einen Deckel auf den Topf, damit die Wärme nicht so schnell verloren geht.
Kann man auch andere Lebensmittel in kaltem Wasser ansetzen?
Die kurze Antwort darauf lautet: nein. Das hat mehrere Gründe. Nudeln zum Beispiel werden dadurch schnell matschig. Der von vielen gewünschte „al dente“-Effekt, also, dass die Teigwaren noch etwas Biss haben, ist nur möglich, wenn sie ins kochende Wasser gegeben werden. Bei Gemüse, das gekocht werden soll, ist es energieeffizienter, dieses in kochendem Wasser zu garen. Auch gehen dadurch weniger wasserlösliche Nährstoffe verloren.