Zur Kohlsaison, die uns die nächsten Monate begleiten wird, dürfen Kohlrouladen auf keinen Fall fehlen. Die mit Kohlblättern umwickelte Fleischfüllung ist ein absoluter Klassiker und das nicht nur hier in Deutschland. Ich habe Gołąbki für mich entdeckt, polnische Kohlrouladen. Diese sind herrlich saftig und das Beste: Du brauchst nicht mal eine Beilage dazu!
Polnische Kohlrouladen mit Hackfleisch-Reis-Füllung
Irgendeine Erinnerung an Kohlrouladen haben wir alle. Meine war lange ziemlich trist: Sie bestand aus dem Mensa-Essen an meiner alten Schule. Hier stand ich eines Tages in der Schlange und wartete darauf, dass mir mein Mittagessen ausgeteilt wurde. Dabei handelte es sich um ein pappiges Kartoffelpüree mit einer einzigen, riesigen Kohlroulade. Diese bestand aus einer fettigen Füllung und wässrig-geschmacksneutralen Kohlblättern, die diese mehr schlecht als recht zusammenhielten. Kein Wunder also, dass ich Kohlrouladen nach diesem Erlebnis erst einmal abgeschworen hatte.
Bis ich dieses Jahr das Rezept für Gołąbki entdeckte. Dabei handelt es sich um polnische Kohlrouladen und diese Version schmeckt um Längen besser als alles, was ich mir auch nur erträumen konnte. Die Füllung besteht nicht nur aus Hackfleisch – übrigens problemlos durch eine pflanzliche Alternative zu ersetzen – sondern auch aus Reis oder Buchweizengrütze. Dadurch haben die Rouladen nicht nur eine angenehme Konsistenz, sondern brauchen noch dazu keine Beilage. Satt genug machen sie auf jeden Fall.
Zunächst garst du einen Weißkohl in gesalzenem Wasser. Von diesem kannst du dadurch ganz einfach die Blätter abziehen und mit der vorbereiteten Füllung versehen. Rolle die Rouladen fest ein und lege sie in einen Topf. Diese dürfen nun in einer Tomatenbrühe schmoren, bis sie gar sind. Durch die Tomatensoße bekommen die polnischen Kohlrouladen einen extra Geschmackskick und werden wunderbar saftig. Serviere sie pur, übergossen mit dem Kochsud und verziere sie mit etwas Dill.
Mmh, Gołąbki eröffnen wirklich noch mal einen ganz neuen Blick auf Weißkohl. Willst du dich noch ein wenig mehr durch internationale Kohlrezepte schlemmen? Dann probier doch mal ostafrikanischen Weißkohl oder die türkischen Kohlrouladen Lahana Sarması. Auch Okonomiyaki, japanische Kohl-Pfannkuchen, sind immer ein Genuss.
Gołąbki: polnische Kohlrouladen
Zutaten
- 1 Weißkohl
- Salz
- 1 Zwiebel ca. 200 g
- 450 g Schweinehackfleisch
- 250 g gekochter Reis
- 2 EL Semmelbrösel
- Pfeffer
- 750 ml Brühe
- Pflanzenöl
- 2 EL Tomatenmark
Zubereitung
- Entferne die äußeren Blätter des Weißkohls und schneide den Strunk heraus. Blanchiere den Kohlkopf in einem großen Topf mit kochendem Salzwasser, bis sich die Blätter leicht lösen. Nimm die Blätter ab und lasse sie abkühlen.
- Schäle und hacke die Zwiebel fein. Brate sie in etwas Pflanzenöl glasig.
- Vermische das Hackfleisch mit dem gekochten Reis, den Semmelbröseln, der gebratenen Zwiebel sowie etwas Salz und Pfeffer zu einer gleichmäßigen Masse.
- Schneide bei den Kohlblättern die dicken Mittelrippen flach. Nimm ein Blatt, gib etwa zwei Esslöffel der Fleischmasse in die Mitte, und rolle das Blatt ein, indem du zuerst die Seiten einschlägst und dann fest aufrollst. Umwickele es bei Bedarf mit etwas Kochschnur.
- Lege ein Kohlblatt auf den Boden eines großen Topfes. Schichte die Rouladen hinein. Vermische die Brühe mit dem Tomatenmark und gieße die Mischung über die Rouladen, bis sie fast bedeckt sind.
- Lass die Kohlrouladen zugedeckt bei niedriger Hitze etwa 1 Stunde schmoren. Schmecke die Sauce vor dem Servieren mit Salz und Pfeffer ab.