Alle Jahre wieder stehen wir Hobbybäcker gespannt in den Startlöchern. Das vorweihnachtliche Backen von allerlei Festtagsnaschereien in der eigenen Küche muss einfach sein. Zwar verwandelt sich diese in ein liebevoll zugerichtetes Schlachtfeld, doch das ist es wert. Die krummen und schiefen Erzeugnisse schmecken einfach besser als gekaufte Exemplare, weil so viel Liebe und eine gute Portion Nostalgie in ihnen steckt. Doch wann ist der beste Beginn für die Weihnachtsbäckerei?
Wann was backen? Der weihnachtliche Countdown
Traditionell warten viele Familien bis zum ersten Advent mit dem Beginn der heimischen Weihnachtsbäckerei. Doch wusstest du, dass das unter Umständen sogar etwas zu spät ist? Je nachdem, was bei dir auf der süßen To-do-Liste steht, solltest du am besten Mitte November mit dem Backen beginnen. Viele Gebäcke solltest du länger lagern, damit die Aromen ihr volles Potenzial entfalten können.
6 Wochen vor Weihnachten
Wer schon Mitte November in Weihnachtsstimmung ist, ist für den Beginn der Weihnachtsbäckerei keinesfalls zu früh dran. Sechs Wochen vor dem großen Stichtag kannst du mit der Zubereitung eines saftigen Christstollens oder eines Früchtebrots beginnen.
Die lässt du, eingepackt in eine Blechdose und kühl gelagert, in Ruhe ziehen. Wusstest du, dass die Form des Christstollens an das eingewickelte Christkind erinnern soll? Seit Jahrhunderten freuen sich die Deutschen auf das fruchtig-duftende Gebäck zu Weihnachten, das oftmals mühsam erspart werden musste. Die Gewürze und der Zucker kosteten damals nämlich ein Vermögen.
4-6 Wochen vor Weihnachten
Jetzt stehen Printen und Lebkuchen auf dem Programm. Auch die müssen einige Wochen in einer Blechdose durchziehen. Lebkuchen sind sogar bis zu sechs Monate haltbar! Doch so eine lange Zeit übersteht das leckere Gebäck in der Regel nicht. Erst recht nicht, wenn du dafür unser Rezept für Lebkuchen nach Nürnberger Art verwendest. Die Stadt ist für ihr wunderbares Gebäck weltberühmt.
4 Wochen vor Weinachten
Der erste Advent markiert für die meisten den Beginn der Weihnachtsbäckerei. Jetzt werden die Ausstechformen für Plätzchen herausgekramt! Die leckeren Kreationen aus Mürbeteig halten etwa vier Wochen, sodass du die ganze Adventszeit über gut versorgt bist, wenn du auf Vorrat backst. In diesen sechs Weihnachtsplätzchen-Rezepten wirst du sicher fündig, wenn du Inspiration brauchst.
Achtung, nach dieser Begriffserklärung wirst du das Wort „Plätzchen“ mit anderen Augen betrachten: Es handelt sich nämlich um die Verniedlichung des Wortes Platz, ursprünglich eine Bezeichnung für Kuchen. Warum? Weil die Römer den Kuchen auf Lateinisch „placenta“ nannten. Klingt nicht unbedingt lecker, ist aber interessant.
3 Wochen vor Weihnachten
Zimtsterne sind mein persönlicher Weihnachts-Star. Nichts an ihnen ist nicht unwiderstehlich. Der Duft, die Konsistenz, der Geschmack. Kurioserweise ist der 11. Dezember der Tag der Zimtsterne. Wenn du sie drei Wochen vor Weihnachten backst, kannst du diesen Tag gebührend feiern.
2 Wochen vor Weihnachten
Nach den Sternen kommen die Mondsicheln: Vanillekipferl stehen nun auf dem Programm. Der Weihnachtsklassiker hat eine bewegte Geschichte, die aber nicht sicher nachgewiesen werden kann. Im 17. Jahrhundert wurde Wien mehrere Jahre lang von Soldaten des Osmanischen Reiches belagert.
Als die Befreiung gelang, soll ein Bäckerehepaar zur Verspottung des Gegners die leckeren Plätzchen erfunden haben, die der Form der Mondsichel auf den Flaggen nachempfunden ist.
1 Woche vor Weihnachten
Die Vorfreude steigt! Da helfen saftige Makronen. Die schmecken frisch am besten. Zwar sind sie etwa zwei Wochen haltbar, verlieren jedoch mit der Zeit an Feuchtigkeit und werden hart. Unsere Kokosmakronen wirst du ohnehin sofort verputzen wollen. Auch ein frischer Quarkstollen braucht, im Gegensatz zum Christstollen, keine lange Lagerzeit.
Und ein hübscher Stutenkerl will auch sofort vernascht werden. Auch Martinsmännchen genannt, kommt die Figur aus Hefeteig auch gern schon am 11. November zum Martinstag auf den Tisch. Der Nikolaustag am 6. Dezember ist ebenfalls ein klassisches Datum, sodass du dich mit dem Backen eines Stutenkerls nicht unbedingt bis kurz vor Weihnachten gedulden musst. Grundsätzlich ist die schöne Kreation aber während der ganzen Weihnachtszeit gern gesehen.
Woher kommt die weihnachtliche Backtradition?
Diese schöne und so lebendige Tradition hat einen nebulösen Ursprung. Eine Theorie führt das weihnachtliche Backen auf die Kelten zurück. Sie glaubten, in der Nacht zur Wintersonnenwende am 21. Dezember von Geistern in ihren Häusern heimgesucht zu werden. Um verschont zu bleiben, brachten sie ihnen Opfergaben aus Teig in Form von Tieren dar.
Eine andere Theorie führt den Ursprung der Tradition auf backfreudige Mönche in reichen Klöstern des Mittelalters zurück. Diese wollten mit teuren Gewürzen die Geburt Christi gebührend feiern und verteilten das gewürzte Gebäck an Bedürftige, um sie am Fest teilhaben zu lassen.