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Muss man den Backofen vorheizen?

Kannst du durch das Backofen vorheizen deinen Energieverbrauch reduzieren? Oder ist das ein Mythos? Wir kennen die Antwort und du bald auch!

Backofen vorheizen: Die Hand einer Frau stellt eine Temperatur am Backofen ein. Die Anzeige zeigt 200 °C.
© stock.adobe.com/Daniel Jędzura

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Backen macht Spaß, da sind sich viele einig. Danach aber lässt die Einigkeit etwas nach. Über viele Themen im Bereich des Backens wird sich gern gestritten. Ganz vorne dabei: Muss man den Backofen eigentlich vorheizen? Hier gehen die Meinungen weit auseinander. Die einen schwören darauf, die anderen verteufeln es. Doch wie ist es wirklich? Wir haben uns das mal genauer angeschaut.

Backofen vorheizen: Energieverschwendung oder Geheimtipp?

Ob du einen Auflauf machen möchtest, einen Kuchen oder ein Brot: In vielen Rezepten – auch bei uns – findet sich vor Beginn der Vorbereitungsarbeiten der Hinweis „Heize den Backofen auf x Grad vor.“ Aber ist das wirklich notwendig? Nein, sagen viele, denn das Vorheizen verschwendet nur Energie und führt nicht zu einem besseren Backergebnis. Was an der Aussage tatsächlich dran ist, wollen wir uns mal genauer anschauen.

Ein Elektro-Backofen verbraucht Strom, das ist keine Überraschung. Der Stromverbrauch für das Kochen und Backen in einem Zwei-Personen-Haushalt macht rund zehn Prozent des gesamten Verbrauchs im Jahr aus. Da lohnt es sich schon, darauf zu achten, an welchen Ecken man Strom sparen kann.

Eine Möglichkeit ist es tatsächlich, zum Stromsparen auf das Vorheizen des Backofens zu verzichten. Bis zu 20 Prozent Energie könne man laut Verbraucherzentrale so sparen. Es stimmt also, dass es kostengünstiger und auch umweltfreundlicher ist, auf das Vorheizen zu verzichten.

Warum steht in Rezepten, dass man den Backofen vorheizen muss?

Warum aber steht dann in so vielen Rezepten, dass man den Backofen vorheizen sollte? Das hat ganz einfach mit der Zeitangabe der Rezepte zu tun. Wenn wir bei Leckerschmecker ein Rezept schreiben, wollen wir dir als potenziellem Nachkocher und potenzieller Nachkocherin natürlich einen zeitlichen Rahmen geben, wie lange du für ein Gericht brauchst.

Aber jeder Ofen funktioniert anders und braucht länger, um auf Temperatur zu kommen. Daher ist es unmöglich, abzuschätzen, wie lange ein Auflauf oder Kuchen backen muss, ohne jeden Ofen zu kennen. Einfacher ist es daher, davon auszugehen, wie lange ein Rezept braucht, sobald die Arbeitstemperatur erreicht ist. Bei vielen Rezepten kannst du die Zeit zum Backofenvorheizen allerdings auch weglassen. Vertraue im Hinblick auf die Garzeit deinen Sinnen und mach fleißig Stäbchenproben. Ist der Auflauf goldbraun und blubbert, ist das Stäbchen sauber? Dann ist das Ofengericht fertig, egal, was die Zeitangabe sagt.

In welchen Fällen ist es sinnvoll, den Backofen vorzuheizen?

In den meisten Fällen kannst du also backen, ohne den Backofen vorzuheizen. Aufläufe, einige Brote, Hefeteige, Kuchen, Braten und Tiefkühlware sind absolut kein Problem und werden auch ohne Vorheizen lecker.  

Dennoch gibt es einige, bei denen es wichtig ist, dass der Ofen richtig heiß ist. Wann immer du möchtest, dass ein Brot, eine Pizza oder auch Ofenpommes eine besonders knackige Kruste bekommen, solltest du den Ofen richtig gut und heiß vorheizen. Die Eiweiße an der Oberfläche des Gebäcks werden so quasi schockgegart und ziehen sich zu knackiger Kruste zusammen. Auch bei empfindlichen Teigen wie Biskuit, Brandteig (zum Beispiel für Windbeutel), Blätterteig, Soufflés und Keksen ist es sehr wichtig, auf die richtige Temperatur zu achten. Ansonsten kann das Gebäck matschig werden, zerläuft oder geht gar nicht erst auf.