Weihnachten naht und das nicht nur hier. Wenn in Ungarn die Vorweihnachtsstimmung beginnt, darf ein Gebäck auf keinen Fall fehlen: Beigli, der traditionelle ungarische Mohnstrudel. Er besteht aus einem knusprigen Hefeteig und einer saftigen Mohnfüllung und erwärmt in den Wintertagen Körper und Seele. Hier ist das Rezept.
Saftiges Weihnachtsgebäck: ungarischer Mohnstrudel
Jede Kultur hat ihr eigenes Weihnachtsgebäck. Während wir hierzulande zu Stollen greifen, ist in Ungarn Beigli die erste Wahl. Dabei handelt es sich um eine Art Heferolle, die meist mit einer Mohn- oder Nussfüllung versehen wurde. Beigli oder auch Bejgli bedeutet übersetzt schlicht „Rolle“. In Ungarn ist es zu Weihnachten und auch Ostern besonders populär und ist heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Feiertagskultur.
Um dir selbst ein Stück ungarische Wiehnachtstradition auf den heimatlichen Teller zu zaubern, brauchst du zunächst einen Hefeteig. Während dieser geht, kannst du die Füllung zubereiten. Diese besteht für die Variante mit Mohn aus ebendiesem, zusammen mit etwas Grieß, warmer Milch Puderzucker und eingeweichten Rosinen. Solltest du lieber eine Nussvariante essen wollen, vermische hierfür Walnüsse mit gemahlenem Löffelbiskuit, Wasser und Zitronenschale.
Wir ziehen den herben Geschmack und die dunkle Färbung der Mohnfüllung vor. Um also einen ungarischen Mohnstrudel zu backen, rollst du den Hefeteig dünn aus und bestreichst ihn, bis auf einen kleinen Rand, mit der Mohnfüllung. Danach geht es ans Aufrollen. Schaue, dass Teig und Füllung überall gleichmäßig dick aufgetragen sind, denn so bekommt das Gebäck einen besonders schönen Anschnitt.
Nachdem der Teig sich noch einmal kurz entspannen konnte, wandert der Strudel in den Ofen. Hier wird er nicht nur goldbraun, sondern auch noch richtig knusprig. Lass ihn auskühlen und schneide ihn dann an. Sieht der nicht hübsch aus? Wie gemacht für eine festliche Kaffeetafel, oder? Na, dann guten Appetit, oder wie es auf ungarisch heißt, Jó étvágyat!
Schlemme dich durch die Kulturen der Welt und ihre ganz eigenen Weihnachtstraditionen. Probiere doch auch mal einen italienischen Panettone oder einen karibischen Rumkuchen. Und ein klassischer Christstollen darf natürlich auch nicht fehlen.
Beigli: ungarischer Mohnstrudel
Zutaten
Für den Teig:
- 100 ml Milch
- 1/2 Würfel frische Hefe
- 1 TL Puderzucker
- 500 g Weizenmehl
- 250 g Butter
- 2 Eier
- 1 Bio-Orange Schale
- 1 Prise Salz
Für die Füllung:
- 100 g Rosinen
- 100 ml Orangensaft
- 300 g Mohn gemahlen
- 50 g Weichweizengrieß
- 300 ml Milch
- 200 g Zucker
Außerdem:
- 1 Ei
Zubereitung
- Erwärme die Milch leicht, löse die Hefe und den Puderzucker darin auf und lasse die Mischung 10 Minuten stehen, bis sie leicht schäumt.
- Vermische das Mehl mit der Butter, bis eine krümelige Masse entsteht. Gib die Hefemilch, Eier, Orangenschale und eine Prise Salz dazu und knete alles zu einem glatten Teig. Decke den Teig ab und lass ihn an einem warmen Ort 1 Stunde lang gehen.
- Weiche die Rosinen im Orangensaft ein. Erhitze die Milch in einem Topf, füge den Mohn, Zucker und Grieß hinzu und koche die Mischung unter Rühren, bis sie eindickt. Rühre die eingeweichten Rosinen samt Orangensaft unter.
- Teile den Teig in zwei gleich große Portionen. Rolle jede Portion auf einer bemehlten Arbeitsfläche rechteckig dünn aus. Verteile die Mohnfüllung gleichmäßig darauf und lasse an den Rändern etwas Platz. Rolle den Teig von der langen Seite her auf und drücke die Enden leicht fest.
- Lege die Strudel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und bestreiche sie mit dem verquirlten Ei. Stich die Strudel mit einer Gabel mehrmals ein, damit sie beim Backen nicht aufreißen. Lass sie weitere 20 Minuten ruhen.
- Heize den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor.
- Backe die Beigli für etwa 30 Minuten goldbraun. Lass sie vor dem Anschneiden vollständig auskühlen.