Trinkst du lieber Kaffee oder Tee? Bei mir steht definitiv das Zweite höher im Kurs. Seit meiner frühen Jugend trinke ich jeden Morgen eine Tasse schwarzen Tee, genauer gesagt, Earl Grey. Grünen Tee mag ich nicht. Oft saß ich so morgens schon da, schaute in das dunkle Gebräu und fragte mich, wie das eigentlich sein kann. Schließlich kommt doch beides von der gleichen Pflanze, oder etwa nicht? Was genau der Unterschied von grünem und schwarzem Tee ist, habe ich mir nun endlich mal genauer angeschaut und teile dieses Wissen heute mit dir!
Wie unterscheiden sich grüner und schwarzer Tee?
Schwarzer Tee besteht aus dunkelbraunen bis schwarzen Blattröllchen. Zerreibst du diese in der Hand, steigt dir ein kräftiger, blumiger Geruch in die Nase. Grüner Tee dagegen fällt durch seine grüne Farbe ins Auge, seine Blätter sind zwar getrocknet und welk, jedoch nicht eingerollt. Der Geruch ist mild, frisch und erinnert ein wenig an Heu. Kannst du dir vorstellen, dass beide Arten von der gleichen Pflanze stammen?
Denn das tun sie. Man stellt sie aus der Teepflanze, auf Latein Camellia sinensis, her. Diese stammt ursprünglich aus China, fühlt sich aber in allen tropischen und subtroischen Klimazonen wohl. Mehrmals im Jahr werden die Blätter von Hand abgepflückt und verarbeitet.
Und damit kommen wir bereits zum wichtigsten Unterschied zwischen grünem und schwarzem Tee: der Herstellung.
Herstellung von schwarzem Tee
Für die Herstellung von schwarzem Tee werden die Teeblätter zunächst gerollt und dann an einem warmen, luftigen Ort ausgelegt. Dadurch geht deren Zellstruktur kaputt und setzt Enzyme frei. Diese gehen sogleich ans Werk: Sie reagieren fleißig mit dem Sauerstoff in der Luft und färben dabei die Blätter schwarz. Dieser Vorgang nennt sich Oxidation. Erst danach werden die Blätter getrocknet.
Herstellung von grünem Tee
Bei grünem Tee verläuft das etwas anders. Die geernteten Teeblätter werden nicht eingerollt, um die Enzyme nicht zu aktivieren. Im Gegenteil: Diese werden durch die Behandlung mit hoher Hitze verdampft. Dadurch können sie nicht mit Sauerstoff reagieren, oxidieren also im Gegensatz zu schwarzem Tee nicht. Das Ergebnis: Die grüne Farbe bleibt erhalten.
Tee kann man hervorragend trinken, aber ebenso gut für leckere Naschereien verwenden. So nutzen wir ihn zum Beispiel für Earl-Grey-Kuchen, Matcha-Eis oder, ganz deftig, chinesische Tee-Eier. Gleich ausprobieren!
Unterschied grüner und schwarzer Tee: Welcher Tee ist gesünder?
Grüner und schwarzer Tee unterscheiden sich also schon bei der Produktion. Doch was hat das für Auswirkungen auf das fertige Getränk? Einerseits ist da natürlich der Geschmack: Schwarzer Tee ist kräftig, grüner Tee eher mild. Doch ist der eine auch gesünder als der andere?
- Grüner Tee enthält viele Antioxidantien, die einen entwässernden Effekt haben. Zudem verfügt er über den Inhaltsstoff L-Theanin, welcher die Wirkung von Tein (das im Tee enthaltene Koffein) abmildert. So kann grüner Tee sogar entspannend wirken.
- Schwarzer Tee punktet mit komplett anderen Vorteilen, die durch seine Oxidation zustande kommen. So enthält er viele Gerbstoffe, die eine gute Verdauung fördern und zum Beispiel gegen Durchfall helfen können. Zudem reguliert er den Blutzucker.
- Grüner und schwarzer Tee unterscheiden sich außerdem im Koffeingehalt. Grüner Tee enthält nur halb so viel Koffein wie schwarzer. Letzterer setzt Koffein jedoch grundsätzlich langsamer frei als Kaffee und sorgt damit für einen stetigen, sanfteren Energieschub.
So leicht lässt sich also nicht sagen, welcher der beiden Tee-Arten gesünder ist. Fakt ist bei beiden jedoch, dass sie keine Kalorien enthalten und deinen Körper mit Flüssigkeit versorgen. Ob du also lieber grünen oder schwarzen Tee magst: Gesund ist beides allemal!