Veröffentlicht inBacken, Brot, Klassiker, Kuchen

Hermann-Teig: Der Kultteig aus den 90ern ist zurück – so wird er gemacht

In den 90ern Kult, heute wieder da: der Hermann-Teig. Mit unserer Anleitung und den Pflegehinweisen kannst du den Teigansatz selber machen und weiter verschenken.

Ein Hermann-Teig in einem Bügelglas, das gerade geschlossen wird.
© stock.adobe.com/ weyo

12 Ideen, um dein Brot richtig aufzumotzen

Hast du schon einmal vom Hermann-Teig gehört? Dieser ganz besondere Sauerteigansatz verbreitete sich in den 1990er Jahren wie ein Lauffeuer und erfährt gerade eine Art Renaissance. Der Teig wurde damals inklusive einer Pflegeanleitung an Freunde und Familie weitergereicht. Ich erinnere mich noch gut daran, dass solch ein Hermann-Teig auch bei uns in der Küche herumstand. Seine Zubereitung und Anleitung zum Pflegen möchte ich deshalb heute mit dir teilen.

Hermann-Teig selber machen: So geht’s

Der Hermann-Teig ist ein süßer Sauerteig aus Weizenmehl, der lebende Kulturen enthält und sich durch regelmäßiges Füttern und Pflegen vermehrt. Er entstand ursprünglich als Sparmaßnahme, da er über Wochen hinweg immer wieder aufgefrischt werden kann.

Um einen Hermann-Teig anzusetzen, benötigst du Weizenmehl, Zucker, Trockenhefe und lauwarmes Wasser. Mit der richtigen Pflege wird er schon in den ersten Tagen allmählich gedeihen und kann bald darauf geteilt und verschenkt werden. Bei richtiger Pflege kann der Teigansatz sogar über Jahre hinweg bestehen und immer weiter gegeben werden.

Die durch den Zucker hervorgerufene Süße des Teigs macht ihn ideal für Kuchen und Desserts; die durch die natürliche Gärung hervorgerufene Säure passt perfekt zu rustikalen Broten. Wir haben aus immer damals immer einen Glückskuchen gebacken.

Verschenke doch auch einen Hermann-Teig an deine Freunde und lass die Tradition wieder aufleben!

Das Brot aus dem Hermann-Teig kannst du süß verzieren. Wir zeigen dir 4 tolle Motivideen. Zwar nicht aus dem Hermann-Teig entstanden, aber trotzdem genauso lecker sind unser Vollkornbrot und das irische Sodabrot.

Ein Hermann-Teig in einem Bügelglas, das gerade geschlossen wird.

Hermann-Teig

Anke
5 (4 Bewertungen)
Zubereitungszeit 10 Tage
Portionen 4

Kochutensilien

  • 1 Bügelglas 1,5 l

Zutaten
  

  • 100 g Weizenmehl
  • 1 EL Zucker
  • 2 TL Trockenhefe gestrichen
  • 150 ml lauwarmes Wasser

Zubereitung
 

  • Gib alle Zutaten in eine Schüssel mit Deckel oder ein großes Bügelglas und rühre mit einem Rührlöffel aus Holz oder Plastik um, bis ein glatter Teig entsteht.
  • Verschleiße das Gefäß dann und lass den Teigansatz für zwei Tage bei Zimmertemperatur reifen. Rühre ihn immer wieder um.

Notizen

  • Vermeide es Behälter oder Rührlöffel aus Metall zu verwenden, da dieses Material den Bakterienkulturen nicht gut bekommt.
  • Decke das Glas oder die Schüssel so ab, dass der Überdruck entweichen kann. Schließt du den Deckel zu fest, kann das Gefäß platzen.
  • Der Teig sollte nach einigen Tagen blubbern und leicht säuerlich riechen.
  • Bewahre den Hermann-Teig im Kühlschrank auf.

Pflegeanleitung für den Hermann-Teig

  1. Tag: Lass ihn ruhen.
  2. Tag: Rühre ihn um.
  3. Tag: Rühre ihn um.
  4. Tag: Rühre ihn um.
  5. Tag: Füttere ihn mit 100 g Weizenmehl, 150 g Zucker und 150 ml Milch. Rühre gut um.
  6. Tag: Rühre ihn um.
  7. Tag: Rühre ihn um.
  8. Tag: Rühre ihn um.
  9. Tag: Rühre ihn um.
  10. Tag: Füttere ihn mit 100 g Weizenmehl, 150 g Zucker und 150 ml Milch. Rühre gut um.

Nach dem zweiten Füttern ist der Hermann-Teig fertig und du kannst ihn in mehrere Portionen teilen, die du entweder weiter pflegen, verschenken oder einfrieren kannst.

Die Regel früher lautete, den Teig in 4 Portionen zu teilen: Eine wird zum Backen verwendet, eine weiter gepflegt und zwei samt Anleitung verschenkt.

Das tägliche Umrühren ist wichtig, damit Luft an den Hermann-Teig kommt und er nicht übergeht. Denn sonst bilden sich Essigsäure-Bakterien, die einen unangenehmen Geruch verursachen und ihn unbrauchbar machen.