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Was ist der Unterschied zwischen Getreide und Pseudogetreide?

Es gilt als gesunde Alternative zu Weizen und Co., aber was genau ist Pseudogetreide eigentlich und wieso ist es so beliebt?

3 Holzlöffel mit weißem, braunen und schwarzem Pseudogetreide, daneben eine Schüssel mit braunen Körnern und ein Geschirrtuch.
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Pseudogetreide – schon mal gehört? Die Produkte, die man dazu zählt, sehen oft aus wie Getreide, werden genutzt wie Getreide, tun aber eben nur so, als wären sie welches. Was ist der Unterschied zwischen Getreide und Pseudogetreide, wenn sie doch anscheinend so viele Gemeinsamkeiten haben? Wir tauchen ein in die Welt von Amaranth, Quinoa und Co.

Unterschied zwischen Getreide und Pseudogetreide: Wir tun nur so

Ihre Körner werden wie die von „echtem“ Getreide verwendet, man kocht und backt mit ihnen wie gewohnt. Und doch gehören Amaranth, Buchweizen oder Quinoa zu einer anderen Pflanzenfamilie. Man nennt sie deshalb Pseudogetreide oder exotische Getreide. Anders als Weizen, Roggen, Reis und andere Getreidesorten sind sie keine Süßgräser. Während Buchweizen ein Knöterichgewächs ist, zählen Quinoa und Amaranth beispielsweise zu den Fuchsschwanzgewächsen.

Pseudogetreide als glutenfreie Alternative

Vor allem Menschen mit Glutenunverträglichkeit greifen häufig zu Pseudogetreide, die im Unterschied zu Getreide frei vom Klebeeiweiß sind. Zu den bekanntesten Pseudogetreiden zählen Buchweizen, Quinoa und Amaranth, aber es gibt auch unbekanntere Sorten wie beispielsweise Canihua.

Vor allem Buchweizen dürfte vielen aus der französischen Küche bekannt sein: Hier haben die berühmten bretonischen Buchweizen-Galette ihren Ursprung. Allerdings stammt Buchweizen selbst aus Asien, dort wird er auch heute noch überwiegend angebaut. Buchweizen benötigt nämlich ein warmes, trockenes Klima. Aus den nussig schmeckenden Körnern kann man nicht nur Galette zaubern, sondern auch leckere Bratlinge oder Granolas.

Auch Quinoa wird in trockenen, heißen Gegenden angebaut. Sogar in luftigen Höhen wächst er noch. Bereits die Inka schätzten ihn als nährstoffreiches Grundnahrungsmittel. Hierzulande nimmt man ihn gern anstelle von Reis. Genau wie die weißen Körner sollte man Quinoa in einem Sieb waschen, bevor man ihn kocht.

Lust auf Quinoa? Probiere doch mal unsere Kichererbsen-Bowl mit Quinoa oder einen Quinoa-Porridge mit gebackenen Birnen.

Amaranth hat eine ähnlich lange Tradition wie Quinoa, er wurde ebenfalls von den Inka und ebenso von den Azteken als Kulturpflanze angebaut. Er schmeckt leicht nussig und kann wie Mehl gemahlen werden. Seine gepufften Körner sind oft Bestandteil von Müslis oder Riegeln.

Die Vor- und Nachteile von Pseudogetreide

Ein bereits erwähnter Vorteil und wichtiger Unterschied zwischen Getreide und Pseudogetreide ist das fehlende Gluten, was es zu einer willkommenen Alternative für an Zöliakie erkrankten Menschen macht. Außerdem enthält das exotische Getreide weniger Kohlenhydrate und wirkt sich dadurch weniger auf den Blutzuckerspiegel aus. Sein Gehalt an Proteinen und Ballaststoffen wiederum ist höher als bei herkömmlichen Sorten, deshalb nutzen Veganer es gern als Eiweißquelle.

Allerdings: Da Pseudogetreide kein Gluten besitzt, eignet es sich nur bedingt zum Brotbacken. Da die Sorten hierzulande außerdem nicht heimisch sind, sind mit ihrem Verzehr in der Regel lange Transportwege verbunden. Es ist zwar möglich, verschiedene Arten auch hierzulande zu kultivieren, aber die Erträge sind deutlich kleiner.

Ein weiterer Nachteil: Pseudogetreide sind mittlerweile weltweit beliebt und gefragt. Aufgrund der großen Nachfrage nach Quinoa und Co. stieg der Preis in den letzten Jahren, wodurch die Sorten für Menschen in den Anbaugebieten, für die die Lebensmittel als Grundnahrungsmittel dienen, oft zu teuer sind. Daher sollte man beim Kauf auf Bio- und Fairtrade-Siegel achten, die für einen fairen und nachhaltigen Anbau stehen.